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Samstag, 12. September 2020

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep - H. G. Parry


So unglaublich war die Flucht von Heep nun auch wieder nicht. 

Ein Buch, welches die meisten Leute wohl anspricht, die bedrucktes Papier lieben. Pech jedoch haben diejenigen, die mit englischen Klassikern nichts anfangen können. 

Schon sein ganzes Leben lang hat der ebenso liebenswerte wie chaotische Literaturdozent Charley Sutherland versucht, seine einzigartige Begabung vor der Welt zu verbergen: Er kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken! Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles in deinem Vorgarten sitzt. Nur Charleys Bruder Rob weiß von seiner Gabe. Deshalb läuten bei dem etwas biederen Anwalt auch sämtliche Alarmglocken, als er eines Nachts einen Anruf von Charley erhält und dieser ihm gesteht, er habe Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickens’ Meisterwerk »David Copperfield«, freigelassen. Und der hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt. Gemeinsam versuchen Charley und Rob, Uriah zurück in den Roman zu verbannen, bevor er größeres Unheil anrichten kann. Doch dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis ...

Gleich zu Beginn muss gesagt werden, dass ich bei diesem Buch vielleicht einfach zu viel erwartet habe. Da ich "Tintenerz" (welches von der Grundidee her sehr ähnlich ist) unglaublich liebte, bin ich einfach davon ausgegangen, hier eine ähnliche Geschichte zu bekommen. Dem war jedoch nicht so, was natürlich an sich erst einmal für die Individualität dieses Werkes spricht. Jedoch hat mich diese einfach nicht überzeugt...
Das hatte viele Gründe. Zum Einen konnte ich mit den meisten Buchcharakteren, die hier hervorgelesen wurden, nichts anfangen, weshalb mir an manchen Stellen das Folgen schwerfiel. Die Autorin erwartete, dass man eben jene Charaktere schon kennt und stellte sie deshalb nicht mehr ausführlich genug vor, sodass jemand wie ich keine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen konnte. 
Zudem waren Roberts Handlungen für mich teilweise unnachvollziehbar. Er änderte andauernd seine Meinung und nahm keine klare Position ein. Ich bekam ihn beim Lesen einfach nicht richtig zu fassen, was mich frustrierte und nach mehreren hundert Seiten auch einfach etwas nervte. Ähnlich verhielt es sich mit seinem Bruder Charlie, auch wenn der noch eine relativ gute Ausrede für sein Verhalten parat hielt. Ich könnte fortfahren und meine Probleme mit jedem einzelnen Charakter erläutern, doch das ist nun wirklich nicht produktiv und ich denke, mein Punkt ist klar geworden. 
Auch die Story überzeugte mich in ihrer Ausarbeitung nicht wirklich. Vieles zog sich unglaublich in die Länge und oft übersprang ich Seiten, weil einfach nichts Spannendes passieren wollte. Besonders da der Antagonist / die Antagonistin auch wirklich recht hohl war. Als seine / ihre Beweggründe erläutert wurden, rümpfte ich nur die Nase und fragt mich: Wirklich jetzt? Alles wirkte sehr konstruiert und aufgesetzt, weshalb mir an einigen Stellen einfach die Leselust gefehlt hat. 
Der Schreibstil war zwar gut, konnte aber diese schwere Geschichte irgendwann nicht mehr tragen, weshalb es sich zäh dahinzog, und ich einfach nur noch auf das Ende wartete. 
Dabei bin ich nicht mal der Meinung, dass dieses Buch nicht gut ist. Ganz im Gegenteil. Wenn man die Protagonisten mag, die Buchcharaktere kennt und nicht die ganze Zeit ''Tintenherz'' im Hinterkopf hat, kann dieses Buch durchaus zum Favoriten werden, doch für mich hat es einfach nicht gereicht. 


6 /10 Bücher 


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 13.04.2020
Preis                        : 14,99€
Seitenzahl                : 608

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