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Freitag, 25. September 2020

Die Dunklen Mächte: Queen of Air and Darkness - Cassandra Clare

Der Abschluss einer wundervollen Trilogie, die sich jedoch eher durch die Neben- als durch die Hauptcharaktere auszeichnete. 

Cassandra Clare weist stets eine sehr hohe Qualität in ihren Geschichten auf, und so punktete auch diese mit einer tollen Story und einem wundervollen Schreibstil. Aber in der Welt von Clare würde ich dieses Buch eher als eins der Schwächeren bezeichnen. 

Die Gemeinschaft der Schattenjäger steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Unversöhnlicher Hass erfüllt die einzelnen Gruppen, und auf den Stufen des Ratssaales ist unschuldiges Blut vergossen worden. Auch die Blackthorns haben einen schrecklichen Verlust erlitten, und in tiefer Trauer flieht die Familie nach Los Angeles. Nur Julian und Emma machen sich auf den Weg ins Feenreich. Trotz der Gefahren, die der Fluch ihrer verbotenen Liebe mit sich bringt, wollen sie dort das Schwarze Buch der Toten wiederbeschaffen. Stattdessen entdecken sie ein Geheimnis, so dunkel und gefährlich, dass es die gesamte Unterwelt zu vernichten droht ...

Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass Cassandra Clare Bücher immer ein hohes Ansehen genießen und sie praktisch veröffentlichen könnte, was sie wollte - man würde es ihr aus den Händen reißen. Dass ich ein großer Fan ihrer Bücher, und auch gerade dieser Reihe bin, beweist wahrscheinlich schon mein Arm-Tattoo, aber trotzdem (und auch wenn es mir sehr schwer fällt), habe ich bei diesem Buch einige Kritikpunkte anzubringen. Doch beginnen wir erst einmal mit den positiven Dingen. 
Die Idee hinter der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Wilde Jagd fand ich wundervoll dargestellt und in meinen Augen ist diese auch das Beste an der gesamten Reihe. Gerade solche Nebencharaktere taten es mir hier an und überzeugten mit einem facettenreichen und vielschichtigen Charakter. Vom Schreibstil müssen wir gar nicht erst reden, wer sich einmal in ein Clare Buch verliebt hat weiß, wovon ich rede. 
Aber ich komm nicht herum, die Hauptpersonen als etwas schwach zu beschreiben. Emma und Julian waren nie die Art Protagonist, wie es Clary und Jace früher waren. Man schließt sie einfach nicht so leicht ins Herz, da sie wie ein billiger Abklatsch Ersterer wirken. Ihre Probleme sind trivial und lösen sich wie von selbst, Emma und Julian heulen die ganze Zeit nur herum, ohne dass sei überhaupt einen Grund dazu hätten. Clary und Jace mussten zudem für ihre Ziele und Träume kämpfen, sich ihr Ansehen erst verdienen, den anderen Beiden wurde einfach alles zugeworfen, und sie haben sich darüber noch beschwert. Des Weiteren wurde Emma als die beste Kämpferin nach Jace beschrieben, aber sooo gut war sie jetzt auch wieder nicht. Schön, sie hatte ihr magisches Schwert, aber ohne das war sie eigentlich nichts. 
Mir wäre es lieber gewesen, hier wäre ein komplett neues Gespann entworfen worden, denn an Clary und Jace wären sie eh nie herangekommen. Aber genug davon, ich denke es ist klar geworden, was ich damit aussagen wollte. Es ist ja auch mal schön zu sehen, wie die Nebencharaktere mehr Beliebtheit genießen als die ''Helden''. 
Einen weiteren Kritikpunkt sehe ich darin, dass die Bücher mit Macht in die Länge gezogen wurden, was bei diesem ganz extrem war. Dinge wurden so zerkaut und ausgeschlachtet, dass ich seitenweise übersprungen habe, wenn ich nur merkte, dass sich die Gespräche schon wieder auf das eine Thema zuwendeten. Verpasst habe ich dabei nichts. Aber das ist natürlich Geschmackssache, für mich war es etwas zu viel. Auch fand ich, dass einige Lösungen und Wendungen am Ende wirklich weit an den Haaren herbeigezogen wurden, nur um kein drastisches und hartes Ende zu erzeugen. Das war unrealistisch und unbefriedigend, auch wenn ich über das Ende an sich natürlich froh bin. Jedoch bin ich kein Verfechter davon, dass jede Geschichte auf Teufel komm raus mit einem Happy End enden muss. Wenn die einzige LOGISCHE Lösung nun mal ein weniger heldenhafter Ausgang ist, dann soll es so sein. Aber jede Logik, die man sich aufbaute, nur für ein kitschiges Ende über Bord zu werfen, empfinde ich als einen etwas zu hohen Preis. Aber auch da spreche ich garantiert nicht für jeden. Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. 
Trotz allem war ''Queen of Air and Darkness'' definitiv ein gutes Buch, was eine tolle Trilogie beendete. Würde ich es noch mal lesen? Nein. Finde ich, dass es sich neben den anderen Clare-Büchern schämen muss? Ebenso nein. Die Welt der Schattenjäger ist wundervoll, und der können auch zwei schwache Hauptcharaktere nichts anhaben. 


8 /10 Schattenjäger 


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 24.06.2019
Preis                        : 20,00€
Seitenzahl                : 1024

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