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Dienstag, 11. August 2020

Etwas endet, etwas beginnt - Andrzej Sapkowski

Dieses Buch ist eine Mischung aus einfach allem - und ich weiß nach wie vor nicht, was ich da eigentlich gelesen habe. 

Das Buch, welches sich zuerst so leicht in die Hexer Reihe integrieren will, passt auf dem zweiten Blick jedoch so gar nicht zu den anderen Werken, die zusammen das schöne Rückenmuster ergeben. Da frage ich mich dann doch, wieso dieses Buch nicht alleine steht, wenn es doch so gar nicht zu der Reihe gehören will? 


Acht spannende Erzählungen von Großmeister Andrzej Sapkowski 
Gegenwart und Vergangenheit (oder Zukunft) verknüpfen sich auf brillante Weise in diesen Geschichten. Der Mythos von Tristan und Isolde wird neu erzählt – aus der Sicht zweier Nebenfiguren, nämlich der von Morholt, dem von Tristan besiegten Ritter, und Branwen (Brangäne), Isoldes Dienerin, die den beiden den Liebestrank reichte. 
Und die Fans von Sapkowskis Hexer-Zyklus erwartet ein besonderer Leckerbissen: eine Erzählung, die das Ende des Zyklus auf den Kopf, wenn nicht gänzlich in Frage stellt ... Phantastik, Horror, Liebes- und anderer Abenteuer!


Beginnen wir doch gleich einmal mit der offensichtlichen Frage, die sich jeder potentielle Leser vor dem Kauf stellt: Nein, dieses Buch steht nicht im direkten Zusammenhang mit der vorangegangenen Geralt-Reihe. Und nein, Geralt (und ebensowenig seine Eltern) spielen keine große Rolle. Im Gegenteil: Die Geschichten über jene sind erstaunlich kurz und knapp gehalten, auch wenn das, was man zu lesen bekam, wirklich gut war. Ich hätte mir trotzdem mehr davon gewünscht. 
Wovon ich weniger hätte haben können, war der Horror-Teil des Werkes. Den fand ich wirklich etwas verwirrend und habe hier den Inhalt auch nicht wirklich verstanden. Es ging irgendwie um Katzen - mehr habe ich da leider nicht mitnehmen können. Nichtsdestotrotz hatte auch diese Geschichte irgendwie ihren Charme, und so verflog Kapitel um Kapitel, und immer wenn man sich an eine Geschichte gewöhnt hatte, folgte die nächste - mindestens genauso spannend und bizarr. 
Besonders gut fand ich jedoch, dass vor jedem Kapitel eine kurze Einleitung des Autors geschrieben war, so wurde man nicht ganz haltlos ins Geschehen geworfen und hatte wenigstens eine kleine Idee von dem, was einem in den nächsten Seiten erwarten wird.  
Jedoch hätte ich mir wie gesagt etwas mehr Hexer-Kontert gewünscht, gerade da das Buch durch den Rücken vermuten lässt, dass es zu den anderen Bänden gehört. Wäre diesen Buch als Einzelband deklariert gewesen, hätte ich diese Kritik auch nie angebracht, weil dann offensichtlich gewesen wäre, dass es sich hier um etwas Neues handelt. Doch so fand ich es etwas irreführend und auch irgendwie unangebracht, dieses Buch mit den anderen Bänden in Verbindung zu stellen. 
Die Geschichten an sich waren trotzdem allesamt von einer wirklich guten Qualität. Die über Alice, Gerald und dessen Eltern fand ich besonders gut, und beim Lesen derer verging die Zeit auch wirklich wie im Flug. 

Ansonsten kann man nicht wirklich viel zu diesem Buch sagen, da die Story-Entwicklung und auch die Protagonisten aufgrund der Tatsache, dass es sich hier um Kurzgeschichten handelt, nicht wirklich thematisiert werden können und auch der dramaturgische Aufbau begrenzte sich den Umständen geschuldet auf ein paar wenige Seiten. 
So würde ich konkludierend sagen, dass ich dieses Buch allen empfehlen würde, die Fan von Sapkowaskis Schreibweise sind, aber nicht denen, die unbedingt noch mehr aus dem Witcher-Universum wollen. Denn mit diesen Erwartungen wird man hier definitiv enttäuscht. Trotzdem würde ich immer daran festhalten, dass man hier wirklich gute Kurzgeschichten präsentiert bekommt, die qualitativ und quantitativ ihr Geld definitiv wert sind. 
Ich ziehe also nur einen Punkt dafür ab, dass falsche Erwartungen durch den Buchrücken geweckt werden, einen für die verwirrende Horrorgeschichte und einen für die nur mittelmäßigen Zwischenkapitel. 


7/10 Kurzgeschichten 


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 24.07.2020
Preis                        : 16,00€
Seitenzahl                : 432 

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