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Montag, 30. März 2020

Der Pakt - Philip Kerr

Der zweite Weltkrieg hätte auch ganz anders enden können. Was wäre wenn ... 

Dies war eins meiner ersten, historischen Werke, die ich gelesen habe und daher wusste ich auch nicht so recht, worauf ich achten musste, beziehungsweise, wie hier die Standards gesetzt sind. Doch genau aus diesem Grund konnte ich mich ganz ohne Vorurteile und Erwartungen auf diese Reise in die Vergangenheit  einlassen.

Europa, 1943:
Nach Stalingrad ist eines klar: Deutschland kann den Krieg nicht gewinnen. Die „Großen Drei“, Churchill, Stalin und Roosevelt, treffen sich in Teheran, um über die Aufteilung Europas zu beraten. Misstrauen und Argwohn bestimmen die Atmosphäre, die Stadt wird zur Kulisse eines gefährlichen Spiels der Geheimdienste. Dann kündigt sich ein vierter Teilnehmer an. Einer, mit dem niemand gerechnet hätte.
Eine atemberaubende Vision eines möglichen Kriegsendes, das den Lauf der Menschheitsgeschichte verändert hätte …


Wie bereits erwähnt, wusste ich beim Aufschlagen diese Werkes überhaupt nicht, was ich zu erwarten habe. Ich fand es, wie schon einige hier von mir rezensierte Bücher, in der Bücherzelle vor meinem Haus und da ich schon immer geschichtsinteressiert war (ich studiere das ja nicht umsonst), dachte ich, dass das ein Muss für mich ist.
Schnell wurde mir jedoch klar, dass das hier eine recht trockene Lektüre ist. Sehr realistisch gehalten, wenige Geheimnisse, die der Leser zu lüften hat. Man wusste worum es geht und wie es enden soll, hier war der Weg das Ziel. Aber gerade das hat mir an einigen Stellen das Leseerlebnis getrübt. Ich hatte das Gefühl, einfach bis zur letzten Seite vorblättern zu können um zu erfahren, ob die Mission scheitert oder glückt. Alles zwischendrin kam mir teilweise so unwichtig vor. Es wurde viel um den heißen Brei geredet, viel diskutiert und doch war es klar, wo es hingehen würde. Das empfand ich als etwas ernüchternd.
Aber gut, mein geschichtliches Interesse war geweckt und ich wollte dieses Buch mit seiner unfassbar interessanten Handlungsidee nicht wegen des Schreibverhaltens des Autors aufgeben. Also quälte ich mich förmlich durch einige Kapitel und hielt durch, bis wieder mal ein recht spannendes Gespräch um den Fortschritt der Mission anstand, welches ich dann jedoch auch direkt verschlang. Das was ich an Spannung bekam, saugte ich auch auf und war wirklich zufrieden damit, wären dann nicht wieder Seite um Seite unwichtige Gespräche geführt worden, die sich teilweise sogar ausführlich um das Privatleben recht unwichtiger Protagonisten drehten, was mich ja mal überhaupt nicht interessierte. Gerade auch, da die fiktiven Protagonisten recht lieblos gestaltet wurden und wenig Detail in ihnen steckte. Doch ich wollte ja nicht aufgeben.

Da stellt sich jetzt am Ende die Frage, ob sich all die Quälerei durch den Mittelteil gelohnt hat und ich bin mir nach wie vor nicht sicher, wie ich diese Frage beantworten würde. Denn auf der einen Seite nahm das Werk eine ganz spannendes und unvorhergesehenes Ende, das ich so nicht erwartete, auf der anderen Seite hätte ich mir hier etwas Spannenderes gewünscht. Dieses Werk ist ein Gedankenspiel und ich hätte es gern gehabt, wenn mit meinen Gedanken denn bitte auch etwas gespielt worden wäre, was jedoch leider nicht wirklich geschah.
Also um es knapp zusammenzufassen: Für die Uni würde ich es empfehlen und auch lesen, aber privat hat es mich nicht überzeugt.


5 / 10 Weltkriege


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 17.03.2006
Preis                        : 14,51€
Seitenzahl                : 512


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