Diesen Blog durchsuchen

Freitag, 3. Juli 2020

66095 - Mark T. Sullivan

Gefangen im Labyrinth - kalt, beklemmend, erbarmungslos

66095 war das erste Buch, von welchem ich in meiner
gesamten "Lesezeit" nicht den Titel merken konnte, und schon alleine das hat meine Aufmerksamkeit erregt.

Whitney Burke, eine berühmte Höhlenforscherin, ist seit dem tragischen Tod ihrer Assistentin in einer Höhle in Kentucky nie wieder dort hinabgestiegen. Ausgerechnet in dieses weitverzweigte Höhlensystem soll nun eine von der NASA gesponserte Expedition starten, an der ihr Mann Tom, selbst ein versierter Höhlenforscher und Geologe in Diensten der NASA, und ihre Tochter Cricket teilnehmen wollen.
Als die Expedition von einer Bande Krimineller überwältigt und immer tiefer in das unterirdische Dunkel getrieben wird, gibt es oben auf der Erde nur einen Menschen, der das Höhlenlabyrinth kennt: Whitney Burke. Wie kann sie ihre lähmende Angst und ihre Panikattacken überwinden, um ihren Mann und ihre Tochter aus den Klauen der Verbrecher zu retten?


Um ehrlich zu sein, hatte ich wirklich hohe Erwartungen an dieses Buch, da mich die Geschichte und die Idee so faszinierten und ich einfach unbedingt wollte, dass dieses Werk gut ist.
Jedoch wurde ich schon nach den ersten Seiten enttäuscht. Für mich blieb der Realitätsbezug aus. Ich hätte gerne mehr Infos darüber gehabt, wie die Welt in diese Situation geraten ist, wie schlimm die Probleme sind und wie man sich die Welt vorzustellen hat. Leider kam da bei mir nicht viel an, die gesamte Geschichte tröpfelte so vor sich hin und ich fragte mich, wann denn endlich die spannende Wendung kommen würde, die mich aus den Schuhen reißt.
Ich kann nicht leugnen, dass der Plot nicht von einer gewissen Kreativität zeugt, aber je länger ich las und je länger einfach nichts Spannendes geschah, verlor ich das Interesse und begann ganze Seiten nur zu überfliegen.
Zudem habe ich ein großes Problem mit Klischees und in diesem Werk wurden solche leider sehr ausgelebt. Klar, Mutter krank vor angst, Tochter dafür aber ungeheuer mutig. Mutter ist besorgt, dass Tochter und Mann was passiert, ergo, den beiden passiert was, nachdem sie die Gefahr der Mission abgestritten hatten. So zog sich das durch das gesamte Werk und irgendwann hat es einfach keinen Spaß mehr gemacht, weiter Klischees zu raten.
Die Idee des Werkes ist so originell, da hätte einfach nur der Schreibstil nicht versagen dürfen.
Aber vielleicht war ich ja zu sehr fokussiert auf die dystopische Seite des Werkes und nicht darauf, dass es ja ein Thriller sein soll. Das will ich gar nicht abstreiten, aber dann wäre es für einen Thriller erst recht schwach, da die gesamte Handlung so vorhersehbar war.

So mochte ich also weder die Charaktere, noch die Weise, wie die Geschichte erzählt wurde, weshalb für mich das Buch von Seite zu Seite an Qualität abnahm, bis ich einfach nur noch froh war, als ich damit fertig war.
Aber vielleicht lag es auch, wie bei mir so oft, einfach nur an den falschen Erwartungen und jemand, der mit einer anderen Einstellung auf das Werk zugeht, findet mehr in ihm.

Aus diesen Gründen vergebe ich lediglich Punkte für die tolle Idee und für den Respekt, den ich einem Menschen entgegen bringe, der es geschafft hat, ein Buch zu veröffentlichen. Denn Sullivan ist bestimmt sehr glücklich mit diesem Werk, sowie viele andere Leser, aber mich konnte es einfach nicht überzeugen.


4 / 10 Mondsteine 

Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 01.10.2004
Preis : 8,95€
Seitenzahl : 448 Seiten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen