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Freitag, 5. März 2021

Der Heimweg - Sebastian Fitzek

Ich weiß nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll, dass es nicht so gruselig war, wie erwartet... 
 

Dass dieses Fitzek Buch gut ist, darüber müssen wir nicht reden. Fitzek überzeugt immer. Aber trotzdem finde ich, dass ''Der Heimweg'' eins seiner schwächeren Werke ist. 

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft. 
Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht. 
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...

Die Story ist - selbstverständlich - unglaublich spannend. Fitzek versteht es wie kein anderer, mit genau den richtigen Worten um sich zu werfen, um den Leser bei Laune zu halten und verliert trotzdem nie seine persönliche Handschrift. Das wertschätze ich sehr und hebe es deshalb immer wieder gerne hervor. 
Jedoch ist mir gerade hier aufgefallen, dass sich sehr weit hergeholte Szenarien häufen, und eine Unwahrscheinlichkeit die nächste ablöst. 
Es musste immer spannender, immer brutaler und immer unvorhersehbarer werden, was ich persönlich als Leser irgendwann als zu viel empfand. Ich konnte der Geschichte nicht mehr richtig folgen und einige Dinge auch nicht wirklich nachvollziehen. Die Logik dahinter erschloss sich mir einfach nicht. Meiner Meinung nach muss der Ausgang auch nicht immer so einen Plottwist beinhalten, dass es gar nicht möglich ist, auf die Lösung zu kommen. Bei Fitzek muss ich mittlerweile gar nicht mehr rätseln, wer wohl der Böse sein könnte, da es eh unmöglich ist, darauf zu kommen. Aber das macht auch irgendwie einen gewissen Reiz aus, da man sich immer fragt, wie abstrus er wohl diese Situation auflösen will. 
Die Protagonisten fand ich jetzt weder besonders sympathisch oder unsympathisch. Um ehrlich zu sein, waren sie mir ganz schön egal, da ich hier viel mehr auf die Story als auf die handelnden Personen achtete. Wichtig ist mir hier einzig und alleine, dass sie nicht nerven. Und das haben diese nicht getan. 
Ich fand nur leider, dass dieses große Thema ''Heimweg'' hier nicht wirklich auf seine Kosten gekommen ist. Ich hatte mich darauf eingestellt, mich infolgedessen vor einsamen Nachhausewegen zu fürchten, doch um den Heimweg an sich ging es eigentlich gar nicht. Für mich persönliche haben Titel, die Ankündigung und der Inhalt wenig gemeinsam. Das Buch hätte eher ''Der Telefon-Seelensorger'' heißen sollen, oder so ähnlich. In dem Sinne war ich also leider etwas enttäuscht, aber vielleicht habe ich da auch einfach etwas zu viel erwartet. 

So lässt sich also alles in allem sagen, dass man Fitzeks Art mögen muss, um an diesem Buch Spaß zu finden. Es ist wie gesagt sehr brutal, sehr unvorhersehbar und etwas unrealistisch, aber trotzdem so unglaublich spannend, dass man das Buch, wenn man es einmal in die Hand genommen hat, nicht wieder wegpacken kann. Kommt nur von dem Gedanken weg, hier einen gruseligen Heimweg zu verfolgen. Es wird leider keine Situation konstruiert, die dir auch widerfahren könnte. 


8 / 10 Schritte


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 21.10.2020
Preis                        : 22,99€
Seitenzahl                : 400

1 Kommentar:

  1. Hi Rainbowwalker,

    Ich hatte diesen Buch schon einmal irgendwo gesehen :) Die Geschichte hört sich echt spannend an. Mir gefällt dein Blog sehr.

    LG

    Bleib gesund!


    www.gedankenwelt3.blogspot.com

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