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Sonntag, 11. August 2019

AchtNacht - Sebastian Fitzek


Wie willst du eine Nacht überleben, in der jeder Mensch dich persönlich töten will? 

Ein meiner Meinung nach etwas anderes Buch von Sebastian Fitzek, inspiriert von dem Welterfolg "The Purge", gemixt mit seinem altbekannten Thriller - Charme.
Auch wenn man sich unter dem Titel "AchtNacht" und dem Grund der häufig auftauchenden 8 zuerst noch nichts vorstellen kann, begreift man doch recht schnell, was einen hier erwartet und das ist nach guter, alter Fitzek Manieren eine Menge Mord und Todschlag.

Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben?
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie. Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen. In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst. Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief. Und Ihr Name wurde gezogen!


Schon alleine bei der Inhaltsangabe zu diesem Werk musste ich schmunzeln, weil es so typisch Sebastian Fitzek ist, dass ich nicht einen Moment daran zweifelte, dass dieses Buch genauso gut werden würde, wie all die anderen, die ich bereits von ihm gelesen und geliebt habe.
Jedoch wurde ich skeptisch, als ich das Buch aufschlug und mich der Satz "Inspiriert von the purge" praktisch ansprang und mir sofort angst und bange wurde, ohne dass ich auch nur eine Seite gelesen hatte. Denn ich persönlich habe keine gute Erfahrung mit so offenkundig "inspirierten" Werken gehabt, meist waren es direkte Ableger und haben mir dann das Original irgendwie versauert, mit ihrer "neu Interpretation". Also war ich eher skeptisch, trotzdem baute ich auf Fitzeks Talent und hoffte, dass er schon wissen würde, was er tut.
Und das tat er auch ... In gewisser Hinsicht. Die Protagonisten waren wundervoll, genau das richtige Maß an Persönlichkeit, weder zu furchtlos, noch zu verängstigt, sie agierten realistisch und nachvollziehbar gegenüber der Handlung. Auch jene war ausgereift, entwickelte sich exponentiell steigend und wies keine inhaltlichen Lücken auf, die das gesponnene Erzählungsnetz verletzen könnten. Trotz allem bekam ich das Gefühl nicht los, dass es doch wirklich sehr wie "the purge" war, nur in etwas weniger gesellschaftlich umsetzbar. Ich fand es sehr offensichtlich, dass er gerne eine ähnliche Geschichte schreiben wollte, aber nun eben ein anderes System brauchte, um es nicht 1:1 wie "the purge" zu machen. Und daher wurden in gewisser Weise meine Zweifel wahr, dass das inspirierte Werk irgendwie ein unausgereifterer Ableger war. Versteht mich nicht falsch, das ganze Werk ist zwar realistisch und gut, erinnert aber so sehr an "The purge", dass man nicht anders kann als es zu vergleichen. Und in diesem Vergleich hat AchtNacht nun leider definitiv verloren.
Nun aber genug davon, ich denke ich habe meine Meinung zum Thema "AchtNacht als inspiriertes Werk" deutlich gemacht, nun aber möchte ich es vollkommen eigenständig bewerten, da ja jedes Werk irgendwo wenigstens ein Bisschen von einem anderen inspiriert ist, und ich darauf jetzt nicht herumreiten möchte.
Ich fand gut, wie der Leser in die Geschichte eingeführt wurde. Die Erzählperspektive war die des verwirrten Hauptprotagonisten, wodurch man sich wunderbar in das Werk einfühlen konnte, da die Ahnungslosigkeit des Lesers mit der des Protagonisten einherging und man so nacheinander alle wichtigen Informationen erfuhr und einem nichts vorgekaut wurde. Ebenso wurden keine Fakten aus dem Nichts eingeworfen, hinzugefügt oder erfunden, alles hat sich wie bei einem Puzzle zusammengefügt und man bekam ein sehr glaubhaftes Bild von den Geschehnissen. Gut, an einigen Stellen wurde mir eine Handlung zu kurz abgefrühstückt, vergessen und unter einem neuen Kapitel begraben, aber ich denke, dass ist das Los, wenn man eine knackige Geschichte ohne Dürrephasen erwarten will. Das perfekte Maß an Ausschweifungen ist sowieso so extrem subjektiv, dass dies nur in den seltensten Stellen einen Kritikpunkt für mich darstellt, da man es hier niemals jedem recht machen kann.
Auch der Plottwist, der für mich zu einem guten Buch dazugehört, hat mich hier definitiv überzeugt. Er war weder aus der Luft gegriffen, noch zu spontan, es hat einfach auf eine überraschende und erfrischende Weise gepasst und man wurde als Leser nur noch mehr gefesselt.
Gerade das Ende fand ich sehr passend gewählt und gut durchdacht. Ich werde dazu zwar nichts Genaues verraten, aber es hatte das perfekte Maß an Schockmoment und Befriedigung, welches es braucht, um einen Leser glücklich mit dem beendeten Werk zurückzulassen.

So lässt sich also zusammenfassend sagen, dass es bei weitem nicht mein Lieblingsthriller von Sebastian Fitzek ist, ich mich aber trotz des negativen "the purge" - Aspekts nicht davon abhalten lassen hab, dieses Buch zu genießen. Jedoch würde ich es eher den Leuten ans Herz legen, die kein Problem mit inspirierten Werken haben oder die "the purge" sowieso nicht kennen. Ich denke dann könnte man dieses Buch deutlich besser finden, als ich es jetzt tat.
Aber trotzdem vergebe ich für dieses Werk 8 Punkte, weil ich nicht so empfindlich und kleinlich sein will. Zudem scheint es, als wäre die 8 geradewegs auf dieses Buch zugeschnitten. Wieso also nicht auch bei der Punktevergabe?


8 / 10 "Anführungszeichen" 


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 14.03.2017
Preis                        : 12,99€
Seitenzahl                : 416 Seiten

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