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Sonntag, 18. August 2019

Noah - Sebastian Fitzek

Wenn jeder mehr über dich zu wissen scheint, als du selbst, weil du alles aus deinem Leben vergessen hast, kannst du plötzlich nicht mehr selbst entscheiden wer du bist. Oder was du tust. 

Das Titelbild des Werkes "Noah" von Sebastian Fitzek spiegelt alles wieder, was man zu Beginn des Werkes weiß. Ein Mann, auf dessen Hand der Name Noah tätowiert ist und lauter Finsternis. Denn er kann sich an nichts erinnern.

Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.


Dieses Buch versprach mir laut der Inhaltsangabe eine spannende Suche nach den Erinnerungen des Protagonisten Noah. An sich könnte dies auch die Zusammenfassung eines New Adults Roman sein, doch da dieses Buch von niemand geringerem als Sebastian Fitzek verfasst wurde, war mir klar, dass dort deutlich mehr hinter steckte. Daher hatte ich tatsächlich wirklich hohe Erwartungen an dieses Werk, da ich auch noch nie eine Geschichte gelesen hatte, in welcher sich diese widerspiegelt. Und ich bin immer glücklich, wenn ich mal wieder etwas Neues in die Hände bekomme. Somit erwartete ich also recht viel von "Noah", was auch vielleicht der Grund dafür war, dass ich nicht wirklich zufrieden mit dem Endergebnis war.

Um ehrlich zu sein, hat mich dieses Buch sogar enttäuscht. Der Anfang war toll, der Einstieg in die Geschichte, das Vorstellen der Protagonisten und deren Charaktere, alles hat mich hoffen lassen, dass ich richtig mit meinen Einschätzungen lag. Auch gesellschaftskritisch bot das Buch große Hoffnungen und ich war bis zur hundertsten Seite überzeugt, ein neues Lieblingsbuch von Fitzek gefunden zu haben. Aber dann ... kam alles anders. Die Storyline driftete immer mehr ab, bekam Dürrephasen und teilweise Lücken, die ich mir nicht erklären konnte. Die Handlung von den Charakteren hat nicht mehr zu ihnen gepasst und ich bekam den Eindruck, als könnte ich mehrere Kapitel einfach überspringen, ohne was zu verpassen.

Der Schreibstil war nach wie vor toll, da kann ich nichts dran aussetzen, aber die Story konnte den Spannungsbogen einfach nicht die ganze Zeit halten und irgendwann wurden mir die Gedächtnislücken des Protagonisten auch wirklich zu viel. Ab einem bestimmten Punkt in dem Roman, war es einfach nur noch nervig, dass er andauernd etwas vergaß, etwas nicht wusste oder sich total trottelig anstellte, um es nett zu formulieren. Teilweise agierte er auch sehr klischeehaft, typisch Thriller halt, und das ist für mich leider ein absolutes no go. Für mich persönlich hemmt das den Lesefluss und reißt mich aus dem Buch heraus, ich kann die Geschichte nicht mehr glauben, und das nahm im Verlauf des Werkes leider stark zu. Die letzten 100 Seiten wollte ich es einfach nur hinter mich bringen, weil ich genervt von den Protagonisten war und der Plot bei Weitem zu schwach war für das, was man das ganze Werk über angepriesen bekommen hat.

Also entwickelte sich das Buch für mich eher vom Positiven zum Negativen, was ich so (glaube ich zumindest) auch noch nie hatte.

Trotz allem kann ich das Buch jedoch nicht schlecht finden, da es diesen gewissen Fitzek - Charme hat, den ich so sehr liebe und ich es deshalb einfach nicht abbrechen konnte.

So vergebe ich also trotz allem noch eine recht hohe Punktzahl, da Idee, Schreibstil und die ersten 100 Seiten wenigstens wieder einmal komplett überzeugen konnten.
Hingen meiner Erwartung wird es jedoch definitiv nicht mein Lieblingsbuch von Sebastian Fitzek.


7 / 10 Gedächtnislücken


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 18.12.2014
Preis                        : 10,90€
Seitenzahl                : 558 Seiten

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