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Sonntag, 4. August 2019

Silo - Hugh Howey


Wie schlimm steht es um unseren Planeten, wenn wir nur noch in einem riesigen Silo unter der Erde leben können und der Gang nach draußen als Todesstrafe gilt? 


Nicht nur die auffällig gelben Seiten machen dieses Buch besonders. Auch die Geschichte fasziniert mit einer dystopischen Darstellung der Weltzustände, nachdem diese für den Menschen nahezu unbewohnbar geworden ist.
Es geht um Lügen und Manipulation, Loyalität, Menschlichkeit und der großen Tragik unhinterfragter Regeln.

Drei Jahre nach dem mysteriösen Tod seiner Frau Allison setzt Sheriff Holston seiner Aufgabe ein Ende und entschließt sich, die strengste Regel zu brechen: Er will das Silo verlassen. Doch die Erdoberfläche ist hoch toxisch, ihr Betreten bedeutet den sicheren Tod. Holston nimmt das in Kauf, um endlich mit eigenen Augen zu sehen, was sich hinter der großen Luke befindet, die sie alle gefangen hält. Seine Entdeckung ist ebenso ungeheuerlich wie die Folgen, die sein Handeln nicht zuletzt für seine Nachfolgerin Juliette hat ...


Dieses Buch habe ich gefunden, als ich die Bücherzelle in meiner Nachbarschaft aufräumte, und da ich sowieso noch etwas mehr Futter für meinen Urlaub brauchte, nahm ich "Silo" einfach mit, ohne länger drüber nachzudenken, da die gelben Seiten und der Rückentext mich neugierig machten. Als ich mich dann genauer mit diesem Werk beschäftigte, bekam ich immer mehr Lust es zu lesen, da es eine gewisse Mystik an sich hat, da man ohne das Werk zu lesen nicht so richtig weiß, was einen erwartet.

Und um ehrlich zu sein, zog sich dieses Gefühl auch noch durch die ersten gut 200 Seiten, da die Situation, in der sich die Menschheit befindet, nur spärlich beschrieben wird. Der Leser erfährt zwar, dass die Außenwelt unbetretbar und jeder Kontakt mit ihr tödlich ist, aber wie es dazu kam bleibt ein Geheimnis. Auch weshalb die Menschen auf die Idee gekommen sind Silos zu bauen, mit hunderten an Etagen und nicht einfach ein riesiges Gewächshaus, um weiterhin Begriffe der Agrarkultur zu verwenden, bleibt ein Rätsel. Zudem konnte ich mir dieses Silo auch nie so wirklich vorstellen, da weder Größe noch Aussehen groß beschrieben wurde und ich daher immer an das kleine wacklige Ding auf unserem Hof denken musste, was nun wirklich nicht zum positiven Kopfkino beitrug. Ich konnte mir einfach die Ausmaße nicht vorstellen und wie so viele Menschen in diese Art von "Behälter" passen sollten. Einiges wurde im Lauf des Buches erklärt, jedoch für mich nie ausreichend. Vielleicht war ich von dem Begriff "Silo" auch einfach zu voreingenommen, daran kann es natürlich auch liegen.

Die Protagonisten fand ich in Ordnung, ich hab niemanden besonders in mein Herz geschlossen oder aus tiefster Seele gehasst, meine Gefühlslage während des Lesens war sehr mild, was es mir erleichterte, dass in diesem Werk auch Hauptprotagonisten einfach so starben, ohne dass ich jetzt viel vorwegnehme. Dadurch hat das Buch seine realistischen Züge bekommen und es erleichterte mir auch zu glauben, was ich da las, trotz meiner allgemeinen Verwirrung.
Mit den Protagonisten entwickelte sich auch das Buch recht kurzatmig, weder der Schreibstil noch die Geschichte, es war einfach konstant gut. Was ja an sich auch nichts Schlechtes ist, eine konstant gute Qualität macht ein Werk erst lesbar und angenehm, aber halt auch nicht außergewöhnlich gut.
Ich bin auch nie wirklich in die Geschichte hineingetaucht, sondern kratzte immer nur an der Oberfläche, als würde ich die Geschehnisse im Silo nur von weit weg verfolgen können, was für mich in einer dystopischen Geschichte nicht unbedingt schlecht ist, da ich bei negativen Zukunftsvisionen eher zart besaitet bin. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass weniger empfindliche Gemüter das als störend empfinden könnten.

Daher finde ich es wirklich schwer dieses Buch zusammenfassend zu bewerten, da es an sich ein solides und überzeugendes Werk war, jedoch für mich auch viele Schwächen aufgewiesen hat, die man gut hätte beseitigen können und welche auch extrem subjektiv sind. Für mich hat es eben an der ein oder anderen Stelle nicht gepasst, aber es würde mich in keinster Weise überraschen, wenn andere Leser komplett gegenteilig zu dieser Aussage empfinden.
Eventuell würde auch in den nächsten Werken um das "Silo" mehr über die Hintergrundgeschichte berichtet werden, aber für mich hat es leider nicht gereicht, als dass ich die anderen Werke lesen möchte. Trotz allem würde ich dieses Buch aufgrund der großen Subjektivität zu gewissen Punkten weiterempfehlen, da es mich brennend interessieren würde wie andere Leute über dieses Werk denken.

7 / 10 Getreidespeicher


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 12.03.2013
Preis                        : 12,00€
Seitenzahl                : 544 Seiten

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