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Montag, 29. Juni 2020

Das Geschenk - Sebastian Fitzek

Ein Buch, welches seinem Titel alle Ehre macht? 


Wie ich vielleicht schon das ein oder andere Mal erwähnt habe, liebe ich die Art, wie Fitzek seine Bücher schreibt und meistens ist der Inhalt dann auch überwältigend! Ich bin mir jedoch nicht so wirklich sicher, ob das auch für dieses Werk von ihm gilt...

Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.

Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben - und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.
Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Buch, da es schon lange auf meiner Wunschliste lag und ich immer häufiger positive Dinge darüber hörte, welche ich auch nach Beendigung des Buches zu einem Teil nachvollziehen kann. Ja, dieses Buch war ein grandioser Thriller. Doch war er auf dem gewohnten Fitzek Niveau? Eher nicht. 
Doch bevor ich die Gründe dafür nenne, wollte ich erst einmal mit den positiven Dingen beginnen. Meiner Meinung nach ist es total toll, wie hier die Problematik des Analphabetismus zur Geltung gebracht wurde, denn dadurch konnte ich während des Lesens auch noch etwas dazulernen und einige meiner unfreiwilligen Vorurteile begraben. Ich finde es immer wundervoll, wenn ein Buch zwar Spaß macht zu lesen, aber währenddessen noch eine wichtige Message verbreitet oder eine aufklärende Wirkung hat. Das ist hier wirklich grandios gelungen und ich mochte auch wirklich sehr, wie Fitzek dieses Krankheitsbild in einem Protagonisten aufgearbeitet hat. 
Auch die Geheimsprache, welche er entwirft und mit einfließen lässt, empfinde ich als sehr gelungen. Ebenso das Spiel mit dem Titel und die allgemeine Neugierde, die dauerhaft geweckt wird, sind positiv zu nennen. 
Jedoch ist das auch genau der Punkt, wo die negativen Anmerkungen einsetzen. Ich kann nicht leugnen, während des gesamten Buches total gespannt darauf gewesen zu sein, wie der große Showdown ausgehen- und wie Fitzek es schaffen wird, die Geschichte so aufzulösen, dass etwas passiert, womit keiner rechnete. Für mich hat er das hier jedoch etwas zu gut gemeint. Das Ende wurde sehr verwirrend und weit hergeholt, einige Handlungen kamen mir vor wie aus einer Sitcom und von der gewohnten, realistischen Handlungskette war hier wenig zu spüren. Es wurde versucht, auf den letzten Metern noch mal etwas komplett anderes aus der Geschichte zu machen. Das hat mir einige Kopfschmerzen bereitet, da es einfach zu viel hin- und hergewerfe der Fakten war, welchen ich am Ende nicht mehr wirklich folgen konnte. 

Doch da es wirklich nur das Ende war, welches mich störte, soll das nicht so stark ins Gewicht fallen. 
Ich würde das Buch trotzdem allen Fitzek-Liebhabern empfehlen, da die Kritik wirklich extrem subjektiv ist und ein anderer Leser es schon wieder ganz anders wahrnehmen könnte. 


8 / 10 Geschenken 


Allgemeines zum Buch:
Erscheinungsdatum : 23.10.2019
Preis                        : 22,99€
Seitenzahl                : 368

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